Heimstatt für Langohren

Im Juli 1931, wurde im Altriper Gasthaus „Karpfen“ der Kleintierzuchtverein „P 1“ ins Leben gerufen, der Geflügel und Kaninchen auf Schönheit und Leistung züchtete. Erster Vorsitzender des neuen Vereins wurde Franz Schneider.

Eine der wichtigsten Vereinsfunktionen übte Heinrich Lutz aus, der lange Jahre Zuchtwart war und sich insbesondere um das gesellige Leben im Verein kümmerte. So funktionierte er bereits im Gründungsjahr neun Tage lang seinen Hof für ein Kleinkaliberschießen um.

Der schießfreudige Züchter schaffte es gar im Kriegsjahr 1943, zu einer Ausstellung, die mit einem Preisschießen verbunden war, 850 Karten zu verkaufen. Zuvor war die Vereinstätigkeit allerdings erst einmal bei Kriegsbeginn zum Erliegen gekommen. Doch schon am 13. Mai 1942 fanden sich 50 Interessierte im Gasthaus „Schwanen“ ein, um zur „Versorgung der Volksgenossen“ einen Kaninchenzuchtverein „P 340“ zu gründen.

Mit Unterbrechung stand diesem Verein 15 Jahre lang Heinrich Lemmert als Vereinschef vor. In dieser Zeit scheiterte die Wiederbelebung des früheren Kleintierzuchtvereins, als die Aufnahme der Geflügelzüchter misslang.

Die Altriper Kaninchenzüchter 1957, aufgenommen im Waldpark.Die Altriper Kaninchenzüchter 1957, aufgenommen im Waldpark.1952 spalteten sich daher etliche Mitglieder ab und gründeten einen eigenständigen Rassegeflügelzuchtverein. Trotzdem konnte 1954, verbunden mit einem großen Waldparkfest, ein Landeszüchtertreffen in der Rheingemeinde veranstaltet werden.

Der Zucht- und Fellwart Albert Keller züchtete zeitweise 400 Angora-Hasen auf seinem Anwesen, und seine Frau Anna leitete gar eine überaus aktive Frauengruppe.

Große Verluste erlitt der Verein in den 1960er Jahren, als die aus Frankreich eingeschleppte Seuche „Myxomatose“ jährlich hunderte Kaninchen und Hasen in Stall und auf freiem Feld hinwegraffte. Der Verein hatte zwischenzeitlich seine frühere Kennung „P 1“ wiedererlangt und unter Walter Hager eine Zuchtanlage am Waldpark errichtet.

Walter Hager wurde ob seiner Verdienste 1982 „Meister des Landesverbandes der Kaninchenzüchter Rheinland-Pfalz“ und 1993 Ehrenvorsitzender des „P 1“.

Oskar Kirschner organisierte 1980 zum ersten Mal in Altrip eine kurpfälzische Jungtierschau, bei der in der früheren Fest- und Turnhalle des TuS mehr als 800 Tiere zu bewundern waren.

Aus dem Verein gingen mehrere Europa- und Bundesmeister, Bundessieger sowie Landes- und Kreismeister hervor.

(Wolfgang Schneider | 2006)
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