Dort „wo de Rhoi den Boche macht“

Am Anfang war der Rhein. Er ist der große Ordner unserer Landschaft und bestimmt die Richtung. Der Heimat- und Geschichtsverein Altrip hat daher „Leben am Strom“ als Titel und Thema für seine vor 15 Jahren, am 20. Januar 2007, eröffnete Ausstellung gewählt.

Leben am Strom - Januar 2007Vereinsvorsitzender Wolfgang Dilly gab eine informative Einführung und lobte seine Stellvertreterin Elke Knöppler, in deren Händen die Gesamtorganisation lag. Auf alten Landkarten waren die Wasserläufe des Rheins über die Zeiten hinweg wie Adern eines lebendigen Organismus zu sehen. Wichtige Schiffsbauten konnten als Leihgaben verschiedener Museen zu bestaunt werden.

Da sich schon in antiker Zeit hier ein Rheinübergang befand, wurde dem Fährwesen gleich ein ganzer Raum gewidmet. Hoch- und Niedrigwasser sowie Eisgänge bewegten die Altriper im Laufe ihrer Geschichte immer wieder. So waren Fotos vom letzten Extremhochwasser 1955, vom Niedrigwasser 2003 und vom Treibeis 1954 zu sehen.

Leben am Strom - Januar 2007Schicksalhaft auch die Pläne von Oberst und Ingenieur Johann Gottfried Tulla, nach denen Altrip nach einem Rheindurchstich rechtsrheinisch geworden wäre. Doch die Geschichte wollte es anders und Altrip blieb der Krone Bayerns erhalten.

Breiten Raum nahmen die Berufe der Rheinniederung ein, Unübersehbar die großen Fischernetze sowie Reusen und die bis zu den Leisten reichenden Fischerstiefel. Ausgestellt wurden auch die „Schnitzelbank“ eines ehemaligen Holzschuhmachers sowie Holzmodels der Handstrichziegler, die einst Lettenschichten im Handbetrieb ausbeuteten.

Eine Waschbank eines Goldwäschers samt Leihgegenständen aus Speyer über den letzten Berufsgoldwäscher sowie das beschriebene Verfahren des Goldwaschens nötigten dem Betrachter Respekt ab. Ausgestellt waren auch echte Rheingoldmünzen.

Neben der Ausstellung wurde auch das „Museums-Café“ sehr gut besucht. Kinder hatten ihren Spaß beim historischen Rätselraten sowie beim Indoor-Goldwaschen. Bürgermeister Jürgen Jacob konnte als Hausherr auch viele auswärtige Besucher, darunter Landrat Werner Schröter, begrüßen. Er hob die Bedeutung des Rheins als Schicksalsstrom für Altrip hervor, der den Bewohnern mit Fischen einst Nahrung gab, sie aber auch mit Hochwasser beutelte.

(Quelle: Wolfgang Schneider | Fotos: Iris Hajok)

 Weitere Fotos finden Sie in unserem Fotoalbum „Leben am Strom"

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