MGV 1867 Altrip im Zeichen des Jubiläums

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip | Donnerstag, den 1. Juni 1967 | 8. Jahrgang - Nummer 22 


MGV 1867 Altrip im Zeichen des Jubiläums

Im Zeichen des Jubiläums stand der MGV 1867 Altrip am Sonntag, 21.5.1967. Es war der Auftakt zu den erst Anfang Juni stattfindenden eigentlichen Festlichkeiten.

Schon am Morgen versammelte sich der Chor auf dem Altriper Friedhof, um seiner verstorbenen Sänger und Mitglieder zu gedenken. Nach dem Lied "Das Ehrenkreuz” gab der Vorsitzende des Festausschusses, Willi Hochlehnert, einen Rück blick der Vereinsgeschichte der letzten 100 Jahre. Es folgte das Lied "Wer weiß, wie nahe mir mein Ende". Mit einer Totenehrung und Kranzniederlegung am Ehrenmal gedachte der 1. Vorsitzende Adolf Tkatschenko der Verstorbenen. Nach einem Gedichtvortrag und dem "Sanctus" von Fr. Silcher schloß die würdige Feier.

Bei seinem Jubiläumskonzert am Nachmittag zeigte der Chor unter Leitung seines Dirigenten Karl Schönbrod seine Ausgeglichenheit und außergewöhnliche Eindruckskraft. Das bezeugte er gleich bei dem Eröffnungschor "Aber die Musika" von H. Ophoven. Desgleichen klangvoll die Lieder "Erglüh im Lied" von R. Desch und "Singend sei dein Tag begonnen" von W. H. Schönauer. Danach betrat der Gast, Fred Dalberg vom Nationaltheater Mannheim, begleitet von seinem Pianisten Hans Dieter Wagner, die Bühne. Er gestaltete und bereicherte das Konzert mit seiner großen Ausdruckskraft und seiner hohen Sangeskunst. Mit ihm hatte der Verein sich und seinen Gästen eine besondere Geburtstagsfreude bereitet, das Erlebnis dieser Darbietungen wird in Altrip unvergessen bleiben. Er sang zuerst die Schubertlieder "An die Musik" und "Wanderers Nachtlied". Bei der "Motette" von Paul Geilsdorf kam das hohe Niveau des Männerchors wieder sicher zum Ausdruck. Die beiden Kurt-Lissmann-Chöre "Media vita" und "Gott, ich atme deine Kraft" zeichneten sich durch sehr sichere Intonation und große Schwierigkeiten im Satz aus. Danach die Brahms-Lieder "Waldeinsamkeit" und "Komm bald" und "Sappische Ode", vorgetragen von Fred Dalberg. Vor der Pause noch das duftige "Abendlied" von R. Desch und das schwungvolle "Morgenlied" von W. Sendt.

Fred Dalbergs vorgetragene Schumann-Lieder "Der Nußbaum", "Im Traum" und "Frühlingsnacht" brachten ihm viel Beifall.

Noch nie so großartig und anschaulich von dem Chor gesungen wurde danach das Schubert-Lied "Im Abendrot". Ihm schloß sich der gewaltige Chor "Hoch empor" von Franz Curti in einer unübertrefflichen Präzision an. Der Gast sang danach großartig sinnenhaft die zwei Schubertlieder "Der Wanderer" und "Deir Lindenbaum". Mit viel Beifall und beschenkt mit Blumen verließ er die Bühne. Der Schluß brachte nochmals unerwartete Steigerung des Vereins mit den Chören "Zwei Tugendwege" von Fr. Schubert und "Empor zum Licht". Das "Trutzlied" von W. Sendt zeichnete sich durch lebendige Tonfrische und sichere rhythmische Präzision aus.

1. Vorsitzender Adolf Tkatschenko dankte den Ehrengästen - an der Spitze Landrat Dr. Scherer und dem Schatzmeister des Pfälz. Sängerbundes Karl Beyerle - für ihr Kommen und lud die Zuhörer noch zu einem anschließenden gemütlichen Beisammensein ein.


 

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