An die Bevölkerung von Altrip

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip | Mittwoch, den 23. Dezember 1964 | 5. Jahrgang - Nummer 52 


Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip | Mittwoch, den 23. Dezember 1964 | 5. Jahrgang - Nummer 52 AN DIE BEVÖLKERUNG VON ALTRIP

Das Weihnachtsfest, das Fest des Friedens steht wieder vor der Tür und bald nehmen wir Abschied vom Jahre 1964. Mit Dankbarkeit wollen wir dies wiederum tun, denn auch das Jahr 1964 brachte uns, wie die vergangenen Jahre, einen weiteren Schritt vorwärts im Wiederaufbau und in der Neugestaltung unserer Gemeinde.

Da in diesem Jahre die Gemeindevertretung neu gewählt wurde, ist es meines Erachtens am Platze, Rückschau zu halten über das Geleistete der alten Gemeindevertretung. Sie hat getan, was in ihren Kräften stand und was die Finanzkraft der Gemeinde bei sparsamster Haushaltsführung zuließ. Es wurde zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger gearbeitet. Von den Maßnahmen, die in den letzten vier Jahren durchgeführt wurden, seine hauptsächlich erwähnt:

Bau und Fertigstellung der Kanalisation im gesamten Ortsgebiet, Bau der Kläranlage, Erschließung von Baugelände in der Blechlache, im Ampelgarten und rechts der Speyerer Straße, Straßenauffüllungen in diesen Gebieten und im Baugebiet Zweitelgewann, Lohn- und Farrenwiese, Vollausbau der Moltkestraße und Ludwigsplatz, Ausbau des Hintendrobengebietes mit Rinnen- und Randsteinen. In der Blechlache ist mit den gleichen Arbeiten begonnen worden. Auftrag zum Vollausbau von weiteren Straßen in Höhe von 300.000, -- DM ist vergeben, davon ist ein Teil der Wilhelmstraße und die Schubertstraße bis auf die Verschleißschicht fertiggestellt und dem Verkehr übergeben. Es wurden neu gebaut: Abortanlage mit Pausenhalle in der Maxschule, Abortanlage in der Ludwigschule, Abortanlage am Ludwigsplatz, Abortanlage im Waldpark, im Dachstuhl der Schillerschule wurde ein Film- und Vortragssaal ausgebaut. Es wurden angeschafft: ein Unimog, ein Anhänger, eine Vibriationswalze, ein Lader, ein Erdschieber. Zwei Parkplätze an der Fähre und an der Rheinstraße wurden angelegt. Auch verkehrsmaßig ist es durch die Omnibusverbindung nach Mannheim besser geworden. Alle Neubaugebiete wurden mit Wasserleitung versehen. Im Wasserwerk wurden eine Heizungsanlage und ein Brausebad für die Arbeiter eingerichtet, ebenso ein Notstromaggregat angeschafft. Zur besseren Stromversorgung wurde die Station Marx mit in die Ortsversorgung einbezogen. Alle Neubaugebiete wurden mit Strom versorgt und, soweit bewohnt, mit Straßenbeleuchtung versehen. Die Beleuchtung wurde auch in der Speyerer Straße, Große Horststraße und am Karl-Marx-Platz modernisiert und erneuert. Die Waldparkbeleuchtung wurde ebenfalls erneuert. Es wurde die schon lange geplante Übergabestation gebaut. Verschiedene Grundstücke wurden angekauft und das Wohnhaus Nr. 40 in der Ludwigstraße. Diese Maßnahmen erforderten einen Kostenaufwand von rd. 3,5 Millionen DM. Das Vermögen der Gemeinde ist per 31.12.63 auf 3,5 Millionen DM angestiegen, aber auch die Schulden haben sich erhöht. Sie betragen am Ende des Rechnungsjahres 1964 1,3 Millionen DM und liegen in der zulässigen Belastungsgrenze.

Diese Leistungen waren nur möglich durch die Mitarbeit und Zusammenarbeit aller Fraktionen. Es soll auch hier noch einmal gesagt werden, daß in den letzten vier Jahren die Beschlüsse in den Sitzungen zu 90% einstimmig gefaßt wurden. Für die gleiche Zusammenarbeit haben sich auch die Fraktionen des neuen Gemeinderates ausgesprochen.

Mit Zuversicht wollen wir deshalb die Schwelle zum neuen Jahr überschreiten. Vor allem wollen wir hoffen, daß uns der Friede in der Welt erhalten bleibt zum Wohle der gesamten Menschheit und damit wir unsere Aufbauarbeit fortsetzen können.

Wir wissen, daß noch vieles zu tun ist, insbesondere hinsichtlich der Stromversorgung und des Straßenbaues. Auf dieses Gebiet wird die Gemeindevertretung in den nächsten Jahren ihr besonderes Augenmerk richten müssen. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Bau der Trafostation an der Goethestraße bereits begonnen und die Schaffung einer Kabelringleitung in die Wege geleitet ist. Zu all dem sollen aber auch die Bürger Verständnis haben, wenn manches wegen Arbeitskräftemangel nicht immer so klappt. Der Gemeinde steht nur ein kleiner Bruchteil an Arbeitskräften zur Verfügung, was gemessen an der vorliegenden Arbeit, besonders für den Straßenbau notwendig wäre. Wir würden es deshalb dankbar anerkennen, wenn bis zum Vollausbau der Straßen in Zukunft eine verbreitete Unterstützung der Anlieger festgestellt werden könnte.

So wünsche ich allen Einwohnern und Bürgern unserer Gemeinde ein frohes Weihnachtsfest und viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr, sowie allen Kranken recht baldige Genesung.

gez.: LEBHERZ
Bürgermeister


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