Zum Geleit

Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip | Donnerstag, den 7. Januar 1960 | 1. Jahrgang - Nummer 1 


ZUM GELEIT!

Anläßlich dem ersten Erscheinen dieses Mitteilungsblattes möchte ich unsere Bürger mit dem Sinn und Zweck eines solchen Blattes bekanntmachen. Manch einer wird sich fragen, ob neben den Tageszeitungen noch ein besonderes Mitteilungsblatt notwendig ist. Diese Frage möchte ich bejahen, denn es geht hier nicht darum, eine Konkurrenz-Zeitung zu schaffen, sondern ein echtes Bedürfnis zu befriedigen.

Für unsere Gemeinde betreten wir mit der Einführung des Mitteilungsblattes vollkommenes Neuland. Die alte Art der Unterrichtung der Einwohnerschaft durch die "Ortsschelle" hat zu früheren Zeiten den Bedürfnissen der Verwaltung und der Bevölkerung vollkommen Rechnung getragen. Doch ist gerade auf dem Gebiet des Bekanntmachungswesens eine grundlegende Wandlung eingetreten. Wiederholt hat sich der Gemeinderat mit diesen Fragen beschäftigt und zuletzt mit der Aufhängung einer größeren Anzahl Anschlagtafeln versucht, die Gemeinde-Mitteilungen allen Bevölkerungskreisen und hier vor allem unseren auswärts Beschäftigten zur Kenntnis zu bringen. Die Lage unserer Gemeinde und ihre fortschreitende Bevölkerungszunahme zwingt uns aber, in der Form der öffentlichen Bekanntmachungen neue, erfolgversprechende Wege einzuschlagen. In Erkenntnis dessen, wurde der Verlag Ortsnachrichten G.m.b.H., Reutlingen, mit der Herausgabe eines Mitteilungsblattes beauftragt. Dieser Verlag bietet die Gewähr für eine erfolgversprechende Arbeit, da er bereits in einer Vielzahl von Gemeinden Mitteilungsblätter herausgibt.

Im einzelnen soll das Mitteilungsblatt folgende Aufgaben erfüllen:

1) Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Gemeindeverwaltung

2) Weitgehende Unterrichtung der Bevölkerung über alle kommunalen Angelegenheiten der Gemeinde

3) Veröffentlichung von Mitteilungen der örtlichen Kirchengemeinden, Schulen und Vereinen

4) Anzeigenwerbung durch das ortsansäßige Gewerbe

5) Veröffentlichung von Gelegenheits- und Familienanzeigen.

Wie Sie sehen, handelt es sich hier nicht um eine Zeitung, sondern um ein Mitteilungsblatt, das in erster Linie ein kommunales Bedürfnis zu befriedigen hat und in keiner Weise in Konkurrenz zu den Tageszeitungen treten will. Die Veröffentlichung von Bekanntmachungen in den Tageszeitungen ist nicht das Geeignete, insbesondere dann nicht, wenn es sich um Bekanntmachungen von größerem Umfang handelt, wie etwa Satzungen, die vom Gemeinderat beschlossen und mit der Veröffentlichung für alle Einwohner verbindlich werden. Bisher hat man sich damit beholfen, daß solche Satzungen nach einem Hinweis an den Bekanntmachungstafeln auf dem Rathaus zur allgemeinen Einsichtnahme aufgelegt wurden. Erfahrungsgemäß macht von dieser Möglichkeit jedoch kaum jemand Gebrauch und so gilt nachher etwas als bekanntgemacht, was der Einwohnerschaft nach wie vor unbekannt ist. Alle amtlichen Dinge so bekannt zumachen, daß wenigstens die Mehrzahl der Einwohner darüber Bescheid weiß, ist ein Anliegen dieses Mitteilungsblattes. Darüber hinaus gibt es aber noch viele gemeindliche Angelegenheiten, welche die Bürger interessieren. Es interessieren vor allem die Beschlüsse des Gemeinderats. Diese sind zuweilen aber erst dann verständlich, wenn man auch die maßgeblichen Gründe, die zum Beschluß geführt haben, kennt. Diese können aber in einer Tageszeitung nicht immer mit der notwendigen Ausführlichkeit gebracht werden, weil sie nur von örtlicher Bedeutung sind und die Leser anderer Gemeinden wenig interessieren. Es sollten aber auch gemeindliche Probleme vor ihrer Lösung aufgezeigt und auf diese Weise die öffentliche Diskussion angeregt werden. Die Arbeit von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung s oll im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen.

Schließlich ist den örtlichen Gemeinschaften und Vereinen die Möglichkeit gegeben, unentgeltlich ihre Mitteilungen zu veröffentlichen, was zur Belebung des Vereins- und des Gesellschaftslebens beitragen kann und deshalb auch begrüßt werden dürfte. Das Mitteilungsblatt erscheint unter dem Aufdruck "Nachrichtenblatt der Gemeinde Altrip”. Ich wünsche dem Nachrichtenblatt einen fortdauernden Erfolg zum Wohle unserer Gesamtgemeinde und ihrer Einwohner.

Gez. Lebherz, Bürgermeister. 


Sportbericht:

Die Fußballer bestritten am Sonntag auf eigenem Platze gegen Herxheim das Vorrundenpokalspiel und mußten nach harter Gangart der Gäste, viele Verletzungen in Kauf nehmen.

Mit 3 : 1 Toren blieben die Gäste Sieger.

Der amtierende Pfeifenmann war dem Spiel nicht gewachsen und nur der guten sportlichen Einstellung der Altriper ist es zu verdanken, daß keine Ausschreitungen vorkamen, obwohl der Mittelstürmer der Altriper ohne Ball mit den Fäusten des Spielers Nr. 7 aus Herxheim schwer verletzt wurde.

Am kommenden Sonntag müssen die Fußballer in Kandel zu einem Verbandspiel antreten.

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