Das Altriper Wörterbuch "Mer redd jo nix, mer seschd jo blous" Die hier aufgeführten "Übersetzungen" wurden zusammengetragen von unserem Mitglied Frau Elke Knöppler während der Recherchen zu Ihrem 1999 unter dem Titel

 
"Mer redd jo nix, mer seschd jo blous"
 

erschienenen und mit dem Kulturförderpreis des Jahres 2000 der Kreissparkasse Ludwigshafen ausgezeichneten Altriper Wörterbuches (Verlag Regionalkultur, ISBN 3-89735-119-6)

Etwa vier Jahre, davon viele Stunden mit ihren "Gewährsleuten" (Altriper Urgesteine, mindestens in dritter Generation hier ansässig, alle etwa 70 Jahre oder älter), hat es gedauert, bis dieses Werk, dem der ca. 1500 Wörter umfassende Wortkorpus des Pfälzischen Wörterbuches zugrunde liegt, fertiggestellt war.

Untergliedert in verschiedene Sachbereiche (z.B. Natur, Mensch, Handwerk, Essen und Trinken, etc.) ist ein interessantes, mit vielen alten Bildern (zeigen das Alltagsleben in Altrip) illustriertes Nachschlagewerk entstanden, dass zu lesen sich lohnt und man immer wieder gerne in die Hand nimmt.

Während wir uns hier auf die reine Übersetzung einer kleinen Auswahl des Altriper Dialektes beschränken, sind in Elke Knöpplers Wörterbuch u.a. die grammatischen Bezeichnungen, Redewendungen sowie die Herkunft der Wörter beschrieben.

Bitte beachten Sie auch die folgenden "Hinweise zum Lesen".

å

In vielen Fällen erhält sowohl ein langes, als auch kurzes a, bzw. au, eine ins o gehende, dumpfe Färbung. Diese in sich noch recht differenzierten Laute können hier jedoch nur mit einem Zeichen, dem å, wiedergegeben werden.
Bsp.: Måmme 'Mutter'. Bååm 'Baum'.

d

In ganz seltenen Fällen wird das d im Inlaut nur angedeutet; es steht dann hochgesetzt.
Bsp.: Noodel 'Nadel'.

e

In der Vorsilbe ge- fällt das e häufig weg. In selten Fällen wird es nur angedeutet, beinahe hingehaucht; hier ist das e hochgestellt.
Bsp.: Gemååd 'niedergemähter Grasstreifen'.

n

Hochgestelltes n steht für die Nasalierung des vorhergehenden Vokals (das n wird dann nicht gesprochen).
Bsp.: kåån bissel 'kein bißchen'.

p, t, k

Im Pfälzischen findet man häufig eine Erweichung der Plosivlaute p,t,k in Richtung b,d,g (wibbe 'wippen', waggle 'wackeln' etc.). Nur im Anlaut mit nachfolgendem Vokal haben sich die Plosivlaute zum großen Teil erhalten (Bsp.: In de Palz gäjd de Parra midd de Paif in die Kerisch.). Im Inlaut, Auslaut und im Anlaut vor Konsonant sind die Plosivlaute p,t,k im Prinzip grundsätzlich erweicht, meistens zu deutlichem b,d,g. In manchen Fällen, v.a. im Anlaut vor Konsonant (Bsp.: Klååd) ist zwar eine deutliche Erweichung vernehmbar, die jedoch irgendwo zwischen p und b, t und d, k und g steht. In diesen indifferenten Fällen, die auch durch kein Sonderzeichen markiert werden können, wurde nach dem subjektiven Höreindruck der Autorin entschieden, ob die Plosivlaute p,t,k übernommen oder die erweichten Laute b,d,g, eingesetzt werden.

r

Grundsätzlich verwendet man in Altrip kein rollendes, sondern ein gutturales r, das im Inlaut jedoch oft nur angedeutet, nicht aber wirklich gesprochen wird. In diesem Fall ist das r hochgesetzt.
Bsp.: Worschd 'Wurst'.

Häufig ergeben sich bei diesem angedeuteten r auch zusätzliche Gleitlaute, die dann zusammen mit dem r hochgesetzt werden.
Bsp: durisch 'durch'.

s

Im Altriper Dialekt wird grundsätzlich nur das stimmlose s gesprochen.

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