Die Gemeinde Altrip hat im Jahre 1994 ihr 1625-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Vorfeld zu diesem Jubiläum haben sich schon im Jahre 1992 einige Altriper Bürger und auch ehemalige Altriper Bürger zu einem Arbeitskreis „Heimat und Geschichte“ zusammengefunden und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Altrip eine Festschrift mit Beiträgen aus der Heimatgeschichte herausgegeben und außerdem im Jahr 1994 vier kleine Ausstellungen im Rathaus organisiert. Hierzu wurde der Büroraum im Erdgeschoß, das heutige Bürgerbüro, hergerichtet und die Altriper Bürger vierteljährlich über „Alte Landkarten und Luftbilder von Altrip“, über die „Fähren von Altrip“, über „Regino und seine Zeit“ und über „alte Bilder von Altrip“ informiert.
Auch wurde in diesem Jahr erstmals das Heimatblatt für Altrip als Beilage im Amtsblatt herausgegeben. 1995 war Bürgermeister Willi Kotter der Meinung, das Begonnene fortzuführen. Aus diesem Grund hat er alle geschichtsbewussten Altriper Bürger aufgerufen, sich in einem Heimatverein zusammenzuschließen. Zu einer ersten Versammlung hatte er in das Regino-Zentrum eingeladen. Es nahmen 22 Personen daran teil, die u.a. beschlossen, einen Arbeitskreis zu bilden. Die Damen und Herren des Arbeitskreises legten fest, dass die Gründungsversammlung am 22. Juni 1995 stattfinden soll.
In dieser Gründungsversammlung wurde bei einer Stimmenthaltung die vom Arbeitskreis ausgearbeitete Satzung angenommen. Herr Dr. Karl-Gerhard Schreiner wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Eintragung des Vereins im Vereinsregister beim Amtsgericht Ludwigshafen wurde beantragt. Das Amtsgericht hat daraufhin mitgeteilt, dass für die Satzung die Zustimmung aller Mitglieder erforderlich ist. Außerdem haben mindestens sieben Mitglieder die Satzung zu unterzeichnen. Die Person, die sich damals enthalten hat, ist überhaupt nicht in den Verein eingetreten. So musste zu einer weiteren Mitgliederversammlung für den 30. November 1995 eingeladen werden. An dieser Versammlung haben 15 Gründungsmitglieder teilgenommen. Der Satzung wurde nochmals zugestimmt und alle anwesenden Gründungsmitglieder haben die Satzung unterschrieben. Seit dem 12. Februar 1996 sind wir im Vereinsregister beim Amtsgericht Ludwigshafen eingetragen.
Für den Heimatverein war es ein gutes Zeichen, dass kurz nach der Gründung unseres Vereins die Gemeinde 1997 ihre neue gute Stube eingeweiht hat. Das Bürgerhaus „alta ripa“ bildete einen schönen Rahmen für die Aktivitäten des Heimatvereins, dessen Schwerpunkt in den ersten Jahren in der Organisation und Präsentation von Ausstellungen lag, die mit der Geschichte von Altrip zu tun hatten.
Kurz nach der Einweihung konnte der Heimatverein seine 1. Ausstellung präsentieren. So zeigten wir Anfang Dezember 1997 die Ausstellung „100 Jahre Post in Altrip“. Im Jahr darauf folgte die Puppenausstellung „100 Jahre Schildkröt“. Hier wurden Erzeugnisse der Rheinischen Gummi- und Celluloidfabrik Mannheim-Neckarau gezeigt. In dieser Fabrik haben viele Altriper Bürger gearbeitet, die viele Exponate zu dieser Ausstellung beisteuerten.
Das Thema der Ausstellung im Jahr 2000 war das „vergangene Jahrhundert - 1900 bis 2000“. Hier hatten wir einen Korbmacher in der Ausstellung und es wurde gezeigt, wie man Honig und Butter herstellte. Im folgenden Jahr, nunmehr an zwei Wochenenden im Januar, informierten wir die Altriper Bevölkerung über „altes Handwerk und Gewerbe“. Mit vielen Bildern und Geräten konnte damals die Vergangenheit des Altriper Handwerkes in Erinnerung gerufen und die Handwerkskunst einiger handwerklicher Berufe hautnah gezeigt werden.
Am letzten Wochenende im Januar 2003 wurde die von Elke Knöppler und Heike Just rekonstruierte Tracht vorgestellt. In mühevoller Kleinarbeit haben die beiden aus spärlich vorhandenen Unterlagen und alten Schwarz-Weiß–Fotos aus dem 19. Jahrhundert die Altriper Tracht wieder aufleben lassen. Im Anschluss daran wurde die Ausstellung „Pfälzer Trachten“ im Obergeschoß des Bürgerhauses eröffnet. Am Samstag und Sonntag wurde dann die Ausstellung den interessierten Bürgern gezeigt, wobei am Sonntag die Vorführung der Volkstanzgruppe aus Mutterstadt vor einem vollbesetzten Saal stattfand.
Im Jahr 2004 fand die Ausstellung „Kinder wie die Zeit vergeht - Schulen und Schulzeit in Altrip“ statt. Es wurden Bilder der Altriper Schulen, Bilder von Schulklassen sowie Schulbücher und Schulhefte aus der früheren Zeit gezeigt.
Die Ausstellung „Die Römer in Altrip“ war an beiden Wochenenden im Januar 2005 mit über 1500 Personen aus Altrip und unserer näheren Umgebung wohl die am besten besuchte Ausstellung des Vereins. Es waren Ausstellungsstücke zu sehen, die anl. von Grabungen in Altrip, der Pfalz und Ungarn gefunden wurden und alle aus der römischen Zeit stammten. Die gezeigten römischen Kleider fanden das Interesse der erwachsenen Gäste wie auch der Kinder und zu bestimmten Zeiten wurde den Ausstellungsbesuchern die römische Kleidung vorgeführt. Wer wollte, konnte sich auch mit römischen Gewändern einkleiden. Frau Heide Hook, die für die Herstellung der römischen Kleidung verantwortlich zeichnete, hat nicht nur vier Schaufensterpuppen eingekleidet, sondern auch noch Kleidung für die Vorführungen (für Erwachsene und Kinder) angefertigt. Für Schulklassen haben wir noch unter der Woche die Ausstellung geöffnet.
Zu Ehren von Regino sowie anl. der 1100 Jahre der Fertigstellung des von ihm verfassten Chronicon, der ersten Weltgeschichte, wurde eine Ausstellung organisiert, die im Januar 2006 im Bürgerhaus „alta ripa“ eröffnet wurde. Der Kalligraph Hirmer aus Neuhofen war an beiden Wochenenden während der Ausstellung anwesend und erläuterte den Besuchern seine Arbeit, kochte Tinte und die Besucher versuchten sich bei ihm im Schreiben alter Schriften. Herr Jahn, als Mönch verkleidet, zeigte am ersten Wochenende in seinem Scriptorium Rekonstruktionsversuche hochmittelalterlicher Schriftstücke.
Die Ausstellung „Leben am Strom“ wurde 2007 im Bürgerhaus „alta ripa“ eröffnet. Die Besucherzahlen an allen Öffnungstagen haben gezeigt, dass das Thema dieser Ausstellung die Altriper Bevölkerung sehr interessiert hat, wurden doch insgesamt über 1.100 Besucher gezählt. Zwei Goldwäscher aus Karlsruhe waren an beiden Wochenenden während der Ausstellung anwesend und erläuterten den Besuchern die Arbeit der Goldwäscher am Rhein. Alles in allem eine gelungene Ausstellung.
Am Vorabend dieser Ausstellung zeigten die Trachtenträger, die ihre Tracht alle selbst genäht hatten, in Form einer Modenschau in Verbindung mit einem kleinen Theaterstück ihre persönlichen Trachten. Dafür war extra eine Bühne im Bürgerhaus aufgebaut. Elke Knöppler sprach über das Werden der Tracht durch die Hobbyschneider, die Moderation der „Modenschau“ hatte Heike Just. Schon kurz nach 18.00 Uhr kamen die ersten Besucher. Bis um 19.30 Uhr war der Saal überfüllt, viele Besucher mussten stehen oder auf die Empore ausweichen. Insgesamt waren über 200 Besucher zu verzeichnen. Für die Musik sorgten die „Pfälzer Krischer“.
Ein voller Erfolg wurde die nächste Ausstellung „Leukoplastbomber und Nierentisch - die fünfziger Jahre“, die im Januar 2008 stattfand. Ein Jahr später wurde die Ausstellung „Krieg und Frieden – 1939 bis 1949“ geplant, die 2010 im Bürgerhaus „alta ripa“ gezeigt wurde. Die Besucherzahlen an allen Öffnungstagen haben gezeigt, dass das Thema dieser Ausstellung die Altriper Bevölkerung sehr interessiert hat.
Die Ausstellung „Altriper Vereinsleben – gestern und heute“ wurde im Jahr 2012 ausgerichtet. Von den 60 Altriper Vereinen haben sich immerhin 20 Vereine an der Ausstellung beteiligt. Die Vereine konnten sich an den Ausstellungstagen der Bevölkerung durch Vorführungen präsentieren.
Die nächste Ausstellung berichtete über „gefälschte Altertümer“ und die Vorstellung einer Landkarte aus dem 17. Jahrhundert. Am Vorabend der Ausstellung hielte David Hissnauer einen Vortrag über das Wirken des Johann Michael Kaufmann, der diese gefälschten Altertümer an den Mann brachte.
Die Wanderausstellung des Rhein-Pfalz-Kreises „Neue Ufer - der Rhein-Pfalz-Kreis, seine Gewässer und der Rhein“ wurde auch in Altrip gezeigt. Im Jahr 2016 war diese Ausstellung im Bürgerhaus zu sehen. Die Ausstellungseröffnung wurde von unserem Mitglied Edgar Alt durchgeführt, der am Konzept dieser Ausstellung maßgeblich mitgewirkt hat.
In der Ausstellung „Altrip von oben“ hat der Verein im Jahr 2017 alle Luftbilder der Gemeinde gezeigt. Darüber hinaus auch Lagepläne über Altrip vor und nach der Rheinkorrektur und alte römische Landkarten, auf denen schon Altrip verzeichnet war.
Passend zum Jubiläumsjahr „1650 Jahre Altrip“ war die Ausstellung „Kaiser Valentinian I. und das Kastell alta ripa“, die im Bürgerhaus stattfand. Durch die Unterstützung des Historischen Museums der Pfalz in Speyer war es dem Verein möglich, einige originale Exponate von dem Kastell zu präsentieren. Mit sehr großen Schautafeln wurde die Geschichte dokumentiert.
Die Ideen zu den einzelnen Ausstellungen kamen von unseren Mitgliedern, insbesondere Elke Knöppler, Doris Mansky, Edgar Alt, Horst Hook, Alois Eitl und unserem ehemaligen Mitglied Wolfgang Schneider.
Ende 2010 wehte das Flair des alten Roms durch die Räume des Bürgerhauses. Der Verein hatte zum Philosophischen Culinarium, einem römischen Mahl, geladen. Das „alta ripa“ der Römer sollte auferstehen, der Geist angeregt und der Körper gelabt werden. Stilvoll gewandet empfing der HGV seine Gäste mit einem Glas Mulsum, einem römischen Würzwein. Im gut besuchten Bürgerhaus hat es allen Teilnehmern geschmeckt. Dieser Abend fand auch wegen des selbst gebackenen Brotes Anklang und war der Ausgangspunkt für den Bau des Brotbackhauses.
Während der Begriff Geschichte wohl häufig mit unseren sehr erfolgreichen Ausstellungen in Verbindung gebracht wurde, wollte der Verein mit der Initiative „Ein Brotbackhaus für Altrip“ den Begriff Heimat stärken. Um dieses Projekt zu realisieren, bedurfte es jedoch der Unterstützung aller Bürger. Aus diesem Grund lief begleitend die Spendenaktion „Ein Backstein für das Brotbackhaus“. Mit Spenden in Höhe von 20,- €, 50,- € oder 100,- € konnten die Bürger helfen, das Brotbackhaus zu bauen.
In der Vorstandschaft wurde beschlossen, dass mit dem Bau des Objektes erst begonnen wird, wenn 7.500,00 € an Spenden eingegangen sind. Für viele Mitglieder stand damals fest, dass es zu dem Bau niemals kommen wird, weil so viele Spenden von Altriper Bürgern und Gewerbetreibenden niemals eingehen würden. Die Zweifler wurden jedoch eines Besseren belehrt und haben nicht mit dem Ehrgeiz unseres 1. Vorsitzenden Alois Eitl gerechnet, der überwiegend diese stolze Summe an Spenden eingesammelt hat. So wurde vom Verein der Auftrag zum Bau des Brotbackhauses vergeben und im Oktober 2012 konnte die Einweihung gefeiert werden. Und nun findet alljährlich ein Brotbackfest statt und jeden Monat ist Backtag für Mitglieder und sonstige interessierte Bürger.
Auf 1650 Jahre Geschichte blickt Altrip zurück. Eine Geschichte, deren Ursprung auf die Errichtung des römischen Kastells alta ripa durch Kaiser Valentinianus I. zurückgeht. Dieser Wurzeln wollte der Heimat- und Geschichtsverein mit einer Informationsstätte gedenken. Seit 1995 wies Herr Wolfgang Schneider unermüdlich auf die steinernen Spuren der römischen Zeit Altrips hin und nun hat dieses Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde und des HGV im Jahre 2014 seinen Abschluss gefunden.
Dieses Projekt wäre ohne den Einsatz finanzieller Mittel der Gemeinde und des HGV und vor allen Dingen ohne die Förderung durch die Kulturstiftung der Sparkasse Vorderpfalz sowie die freundlichen Leihgabe des Schuppensäulenfragmentes aus dem Nachlass von Ignaz und Michael Baumann durch Frau Gundlach nicht denkbar gewesen. Unser besonderer Dank gilt den beteiligten Firmen und Personen sowie der fachlichen Beratung durch Frau Dr. Susanne Börner von der Universität des Saarlandes und Herrn Lars Börner vom Historischen Museum der Pfalz in Speyer.
Die erste durchgehende Vermessung des gesamten Rheins kam erst auf Anregung der „Centralkommision für die Rheinschifffahrt“ in den Jahren 1863/67 zustande. Damals wurden ab Basel in einem Abstand von jeweils 10 km am Ufer entlang Vermessungssteine gesetzt, von denen es nur noch wenige gibt. Die etwa 50 x 50 cm großen behauenen Sandsteine ragen bis zu 80 cm über den Boden. Sie tragen lateinische Zahlenangaben.
Von diesen sogenannten Myriametersteinen (Zehntausend-Meter-Steinen) ist auch einer bei Altrip erhalten geblieben. Er wurde bei dem Bau des Baumann-Hafens (ehemalige Kieskippe) zugeschüttet. Am Altriper Altrhein, beim Motorbootclub Altrip konnte die genaue Lage des Myriametersteines von unserem Mitglied Edgar Alt auf einen Hinweis des Katasteramtes Ludwigshafen festgestellt werden. Die Spitze des 1,80 m hohen Sandsteines war 50 cm unter der Erde. Bei der Bergung des Steines hat den Verein auch der Bauhof der Gemeinde mit seinen Geräten unterstützt. Der Stein ist im September 2005 direkt neben dem Vereinsgebäude des Motorbootclubs Altrip ausgegraben und einige Meter weiter an seine jetzige Stelle versetzt worden. Eine Informationstafel steht direkt neben dem Stein. Mit einer kleinen Feierstunde hat der Heimat- und Geschichtsverein Altrip den Myriameterstein im Frühjahr 2006 der Öffentlichkeit präsentiert.
Mit dem Ziegeleidenkmal in der Rheingönheimer Straße und dem Brunnen aus dem Jahre 1759 vor dem Rathaus werden die Erinnerung an frühere Zeiten wachgehalten.
Auch literarisch war der Verein tätig. Werner Umbreit befasste sich in seiner Schrift „100 Jahre Post in Altrip“ mit der Postgeschichte. Elke Knöppler brachte das Altriper Wörterbuch „mer redd jo nix, mer sescht jo blous“ heraus. Erich Schneider verfasste das Altriper Ortssippenbuch über die Familien in Altrip von 1651 bis 1900 und das Buch über die Altriper Auswanderer nach Nordamerika von 1850 bis 1930. Ein Renner wurde das von Heide Hook verfasste Kochbuch „Topfgucker - Altriper Rezepte aus Omas Zeiten“. Es wurde zwei Mal nachgedruckt.
Eine Schrift über die Rekonstruktion der Altriper Tracht „Von Nebelseglern und Schliejehauben“ wurde von Elke Knöppler und Heike Just verfasst. Wolfgang Schneider fertigte die Schrift „Bürgermeister Emil Lebherz - Leben und Werk“. Die von Hermann Provo im Jahre 1910 herausgegebene Schrift „Altrip - eine kulturhistorische Studie“ ließen wir nachdrucken. Erinnern möchte ich auch an die seit 1994 erschienenen 53 Heimatblätter über die Geschichte von Altrip und die Kerwezeitung als Beilage im Amtsblatt. Konzipiert wurden die beiden Blätter von unserem ehemaligen Mitglied Wolfgang Schneider.
Für das Jahr 1999 gaben wir einen Bildkalender mit alten Ansichtskarten heraus und seit 2012 erscheint jedes Jahr ein Kalender von Altrip. Herausgegeben haben wir auch einen touristischen Wegweiser für Altrip. Beschrieben werden 2 Touren durch und rund um Altrip mit den Sehenswürdigkeiten unseres Ortes.
Einer der Highlights war sicherlich im Jahre 2015 ein Theaterstück im November 2015. In die Anfänge der Altriper Geschichte taucht Ingrid Lupatsch mit ihrer neuen Mundartkomödie „Römer, Fischer und Wasserhinkle“ ein. Daher lautet auch der Untertitel des Stücks folgerichtig „Altriper Urg’schicht“. Die Otterstadter Mundartautorin verband in ihrem neuen Stück in bewährter Weise Spannung mit Humor. Das Stück beinhaltet die geschichtlichen Ereignisse der Entstehung des römischen Kastells alta ripa.
Dabei wollen zwei Altriper Fischerfamilien ihre Kinder miteinander verheiraten. Die angehende Braut hat jedoch ganz andere Pläne, denn sie verliebt sich in einen Römer. Leider haben ihre Eltern dafür wenig Verständnis. Ebenso wenig mögen sie alles, was die Römer in den Ort bringen. Und so wandern sie aus und gründeten einige Kilometer südlich Walachisheim, das spätere Waldsee. Es spielten Mitglieder des Altriper Heimat- und Geschichtsvereins und zwei aus Waldsee. Die Premiere fand am Freitag, 20. November, um 19.30 Uhr im ausverkauften Regino-Zentrum statt. Weitere vier Vorstellungen folgten, die alle ausverkauft waren.
Im Jahr des Jubiläums „1650 Jahre Altrip“ beteiligte sich der Verein am Fischerfestumzug, der Kerwe und dem Weihnachtsmarkt. Aber zwei Termine müssen besonders hervorgehoben werden: Die feierliche Enthüllung der Valentianus-Stele am 16. März durch die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Frau Malu Dreyer, war einer der Höhepunkte rund um das Jubiläumsjahr der Gemeinde.
Neben der Ministerpräsidentin konnte unser 1. Vorsitzender im Bürgerhaus alta ripa auch Herrn Landrat Clemens Körner und Herrn Ortsbürgermeister Jürgen Jacob begrüßen. Nach den Grußworten gab uns Kurator Lars Börner einen Einblick in die Vita des römischen Kaisers Valentinianus I. Nachdem sich die Ministerpräsidentin in das goldene Buch der Gemeinde Altrip eingetragen hatte, ging es in den Vorhof des Bürgerhauses zur Enthüllung des vom Bildhauer Siegfried Keller geschaffenen Kunstwerkes, das der Verein finanziert hat. Viele Altriper Bürger wohnten der Enthüllung bei. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von der römischen Gruppe Classicvm und gut beschützt vom Rheingönheimer Legionär Bernd Neumann.
Am 4. April fand ein Vortrag mit Liedern und Bildern von Uwe Volk und Michael Werner „Jetzt ist Zeit und Stunde da“ über die Pfälzer Auswanderer nach Amerika statt. Aufgelockert wurden die Vorträge mit Musik in Pennsylvania Dutch, dem Dialekt der deutschen Minderheit in den USA. Unser Mitglied Horst Hook beleuchtete anhand des Buches von Erich Schneider „Altriper Auswanderer nach Nordamerika“ die Geschichte der Auswanderer aus Altrip.
Nunmehr liegt fast ein dreiviertel Jahr der nicht gewollten Untätigkeit hinter uns. Anfang März 2020 wurde durch die Corona-Pandemie das öffentliche Leben lahmgelegt. Alle Veranstaltungen des Vereins wurden abgesagt bzw. konnten nicht mehr durchgeführt werden. Das fing mit dem Brunch für die Helfer an den Veranstaltungen des Vereins an. Dann war da noch die Chronik nach der 1650-Jahrfeier der Gemeinde „Altrip und sein Weg durch die Geschichte“. Früher als erwartet und dicker als geplant.
Auf 348 Seiten wurde die Geschichte unseres Ortes in 15 Beiträgen beleuchtet und alle Veranstaltungen des Festjahres in Bildern dokumentiert. Einige Mitglieder des HGV haben an diesem hochwertigen Buch mitgewirkt. Herausgegeben wurde das Buch vom Heimat- und Geschichtsverein und gestaltet von Alois Eitl. Im März sollte diese Chronik offiziell vorgestellt werden. Aber, wie eingangs schon erwähnt, kam die Corona-Pandemie.
Bei der jährlichen Mitgliederversammlung des HGV im August gab es in personeller Hinsicht einige Veränderungen. Zur turnusgemäßen Wahl standen vor allen Dingen der 1. Vorsitzende, der schon vor einem Jahr erklärt hatte, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Gewählt wurde Tobias Roth zum 1. Vorsitzenden und Rolf Mansky zum 2. Vorsitzenden. Seit 2012 wurden die Mitgliederzahlen des HGV mehr als verdoppelt, Zusammenarbeit und Zusammenhalt der Vereine in Altrip gestärkt und der Heimat- und Geschichtsverein ist in der Ortsgemeinde Altrip wie auch in der Verbandsgemeinde Rheinauen und im Rhein-Pfalz-Kreis zu einer festen Institution geworden.
Günstig für den Heimatverein war auch die Stilllegung des Wasserturms. Hier konnten wir alte Gegenstände, die wir von der Altriper Bevölkerung erhalten haben, lagern. Vieles haben wir schon in unseren Ausstellungen präsentiert.
Nicht vergessen dürfen wir in unserem Rückblick die Webseite des Vereins im Internet mit sehr vielen Daten aus der Geschichte und der Gegenwart unserer Heimatgemeinde. Seit 20 Jahren das Aushängeschild unseres Vereins. Wir danken Jürgen Hajok, der diese professionelle Seite gestaltet und umgesetzt hat. Regelmäßig aktualisiert ist sie neben dem von Horst Hook verwalteten Archiv der Wissenschatz unseres Vereins.
Zum Schluss darf ich noch an die Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Altrip e.V. erinnern:
- Dr. Karl-Gerhard Schreiner für die Zeit von 1995 bis 2005
- Wolfgang Dilly anschließend von 2006 bis 2012
- Alois Eitl von 2012 bis 2020
- seit 2020 Tobias Roth
Horst Hook | 2020