Im Juli 1949 verstarb, erst 60-jährig, der Altriper Heimatforscher Dr. Johann Georg Philipp Robert Baumann. Zusammen mit seinem Vater, dem Dampfziegeleibesitzer und Kriegsbürgermeister von 1914 bis 1919, war er bei den Grabungen nach dem Kastell Alta Ripa zwischen 1926 und 1932 örtlicher Ausgrabungsleiter. So stammen die Säulenstümpfe an der protestantischen Kirche aus diesen Ausgrabungen, bei der in erster Linie Erwerbslose eingesetzt wurden.
Robert Baumann, der als Direktor in der Ziegelei auch als ''Backstein-Doktor'' oder als ''Doktor Schmolz'' (Schmolzbrocken waren verbrannte Ziegelsteine) bezeichnet wurde, gründete und leitete auch den ''Historischen Verein Altrip''. In den zwanziger Jahren hat er viele historische Beiträge über Altrip veröffentlicht und manches Rätsel der Vergangenheit gelöst. Als Vorsitzender des Verkehrsausschusses setzte er sich für bessere Verkehrsverhältnisse ein und erreichte schließlich, daß 1930 die Post erstmals eine Kraftomnibuslinie nach Altrip einrichtete.
Auf seine Initiative hin wurde eine Straße auf den Namen des Gründers von Altrip, auf Kaiser Valentinian, getauft. Er war es auch, der vor 1929 erstmals den Gedanken hatte, einem verdienten Altriper die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Daraus wurde allerdings nichts, da der zu Ehrende, der 93jährige Jakob Weber I., wegen ''geschwätziger Gemeinderäte'' der Gemeinde einen Korb gab.
Probleme hatte Baumann nach dem zweiten Weltkrieg: Sein Elternhaus war ausgebombt und die Firmenvilla von den Amerikanern beschlagnahmt. Als er am 4. Juli 1949 an einem heimtückischen Leiden starb, erinnerten sich die Altriper wieder an den Heimatforscher. Seine Tochter Edelgard Rex, die Gründerin des Altriper Rexhofes, die am 9. Dezember 1998 bei einer Brandkatastrophe ums Leben kam, konnte aus seinem Nachlaß einen Plan vorlegen, nach dem 1961 weitere wissenschaftliche Grabungen nach dem Römerkastell Alta Ripa durchgeführt werden konnten.