1908 erhielt Altrip seinen heutigen Namen. Damit wurden zehnjährige Bemühungen der Gemeinde belohnt, denn das königliche Staatsministerium des Innern in München strich ein „p“ aus dem Ortsnamen Altripp.
Seit dem römischen Bollwerk „alta ripa“ (hohes Ufer) des Jahres 369 hat der Ort im Laufe seiner Geschichte in Dokumenten und Urkunden rund dreißig verschiedene Schreibweisen erfahren. Bei den zeitweise verwandten Ortsnamen Altdruphen, Altruepfe oder Altrypfe scheint die Kenntnis vom römischen „alta ripa“ verloren gegangen zu sein, zumal der Ort häufig Totalüberschwemmungen des Rheins ausgesetzt war und daher die ins Deutsche übersetzte Bezeichnung „hohes Ufer“ weit hergeholt schien.
In der rund 750 Jahre währenden Zugehörigkeit des Dorfes zu den Eifelklöstern Prüm und Himmerod, gab es auch immer wieder „Rückbesinnungen“, so erschien im 11. Jahrhundert plötzlich wieder die Schreibweise Altaripa. Auf der berühmten römischen Straßenkarte von Peutinger steht neben dem Kastell „alta ripa“ am Rhein nur noch das Kastell gleichen Namens in Pannonien an der Donau, das heutige Tolna. Pannonische Einheiten wurden übrigens auch ins hiesige Kastell verlegt.
Daneben gab es nur noch ein römisches Alta Ripa in Lothringen, das heutige Altrippe, zu dem Altrip im Jahre 1979 eine mittlerweile „eingeschlafene“ Partnerschaft einging. Alle anderen Orte in Europa, die sich als „an einem hohem Ufer gelegen“ irgendwann einmal ebenfalls Alta Ripa nannten, sei es in Frankreich und der Schweiz (Hauterive), in Polen oder in Österreich, nahmen im Mittelalter die damals übliche lateinische Bezeichnung an, waren aber keineswegs römischen Ursprungs. So etwa Hannover an der Leine oder das Zisterzienserkloster in Hauterive im Kanton Freiburg. Interessant ist allerdings, dass sich die überwiegend französisch sprechenden Einwohner von Hauterive im Kanton Neuenburg noch heute Altaripiens nennen.
Zu internationalen gastronomischen Spitzenadressen gehört sicher auch das Hotel Alta Ripa im belgischen Avelgem-Outrijve, an dem Fluss „De Leie“ gelegen, „aan de hoge over“ (am hohen Ufer). Noch berühmter ist das „Alta Ripa II“ in Oud-Turnbout, ebenfalls in Belgien. Untergebracht in einem imposanten Schloss- und Bauerngut inmitten von Wald, bietet das Anwesen bis zu 2.500 Gästen kulinarische Genüsse in stilvoll ausgestatteten Räumen. Die dortigen Events, Seminare und Meetings gehören in Belgien zur Spitzenklasse.
Ein 1984 in Hannover gegründetes Barockensembles nennt sich „Musica Alta Ripa“ und hat sich auf die Musik des 17. und 18 Jahrhunderts spezialisiert. Und der international bekannte Maler und Grafiker der „Neuen Sachlichkeit“, Alo Altripp, wurde 1906 als Friedrich Schlüssel in Altrip geboren und nahm später den Namen seines Geburtsortes an.