Im Rahmen der Industrialisierung der Backsteinherstellung im letzten Quartal des 19. Jahrhunderts, gekennzeichnet durch Fabrikschlote, Ringöfen und Dampfziegeleien, wurden zum rationelleren Transport Feldbahngleise verlegt, auf denen Muldenkipploren und Plattformwagen mit Pferden und Ochsen gezogen sowie von Menschenkraft gedrückt wurden.
Auf der Altriper Halbinsel wurden zwischen den Verladestellen bei Rheinkilometer 412 (Retzereiche) und 417,2 (Kieskippe am Prinz-Karl-Wörth) über 30 km Industriegleise mit einer Spurbreite von 600 mm verlegt.
Schon 1897 wurde den „Gebr. Baumann“ die Genehmigung zum Lokomotivbetrieb erteilt. Bauart und Leistung der ersten Loks sind unbekannt. 1899 erhielten die „Gebr. Hook“ die Genehmigung zum Bahnbetrieb mittels Pferde und von Menschenhand und „stiegen“ erst 1911 auf Dampflokomotiven um. Ein „Zug“ bestand 1899 aus 3 bis 4 Wagen.
1902 führten auch die „Gebr. Marx“ den Lokomotivbetrieb ein. 1913 hatte die Ziegelei Baumann bereits 4 Dampflokomotiven, darunter eine Lok im Zweigwerk Mundenheim. Von Dungern hatte 1913 noch keine Lokomotiven und später nur für kurze Zeit bis zur Stilllegung 1914 zwei Dampfloks.
1915 wollte Altrip eine sogenannte Vollbahn (Bahnanschluss an das Reichsbahnnetz) und in den 1920er Jahren kämpfte ein Verkehrsausschuss wenigstens für eine Schmalspurbahn nach Rheingönheim. Beide Projekte zerschlugen sich jedoch.
1935 hatte die Fa. Baumann 5 Loks, 200 Muldenkipploren und 50 offene Güterwagen. Die großen „Bahnlinien“ hatten eigene Namen: Ried(wald)bahn und Sandzugbahn. Bei verschiedenen Bauvorhaben im Ort, z.B. bei der Auffüllung des Sportplatzgeländes oder beim Auffüllen von ganzen Straßenzügen, wurden von der Fa. Baumann Schienen und Loks ausgeliehen.
Nach dem II. Weltkrieg schaffte sich die Fa. Baumann zwei Dieselloks mit Baujahr 1949 und 1956 an, die 50 PS auf die Schienen stellten, gegenüber 30 PS zuvor.
Die Ziegeleien Hook und von Dungern stellten im I. Weltkrieg und die Ziegelei Marx vor dem II. Weltkrieg ihren Betrieb ein.