In Altrip sucht man Straßennamen, die den Nachbargemeinden gewidmet sind, vergebens. Einzige Ausnahme ist lediglich die Rheingönheimer Straße. In Waldsee hingegen gibt es eine „Altriper Straße“, die in der Rechtskurve beim ASV-Sportplatz in den „Altriper Weg“ (K13) übergeht. In Mundenheim stellt die „Altriper Straße“ die Verbindung zwischen der Mundenheimer Straße und dem Kaiserwörthdamm her. Zu Mundenheim hatte Altrip noch Anfangs des letzten Jahrhunderts starke Verbindungen. In Altrip wurde so der „Mundenheimer Anzeiger“ gelesen und die Dampfziegelei der Altriper Gebrüder Baumann errichtete 1903 in Mundenheim ein modernes Zweigwerk.
Am meisten mögen jedoch die Neckarauer die Altriper. So trägt nicht nur die zur Fähre führende Straße ab der Rhenaniastraße den Namen der linksrheinischen Nachbargemeinde, sondern auch ein Lokal in dieser Straße trug früher im Schild „Zur Altriper Fähre“. Jahrzehntelang gab es auch an der Rheintalbahn einen „Haltepunkt Altrip“. Mehr noch: Eine Zwillingsinsel zur Prinz-Karl-Wörth-Insel im Rhein trug den Namen „Altriper Wörth“, verschwand aber im Zuge der Rheinbegradigung. Und selbst noch nach dem Zweiten Weltkrieg spielten die Asse des VfL Neckarau Fußball auf dem Platz „An der Altriper Fähre“.
Vom Karlsplatz im heutigen Mannheimer Stadtteil Rheinau zog sich einst der „Altriper Weg“ in Richtung Seckenheim. Heute verläuft dort die Wachenburgstraße, und die Seckenheimer Gewann „Bei der Altriper Gasse“ fand 1912 gar Eingang in ein Gesetz, das „Friedrich, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden und Herzog von Zähringen“ unterschrieb und durch das diese Gewanne von Seckenheim nach Mannheim kam.
Durch den heutigen Kiefweiher führte bis 1936/37 die „Altripper Straße“, die sich von Rheingönheim, vorbei an den Trenckwiesen, bis zum Weg zum „Weißen Häusel“ zog. Bei der „untergegangenen Straße“ war 1937 ein neues Strandbad für Ludwigshafen mit 250.000 Quadratmeter Wasser und 2000 Meter Uferlänge in Planung. Sogar ein Straßenbahnanschluss war vorgesehen. Doch die Zeitläufe ließen den Traum nicht Wirklichkeit werden.
Auch in Neuhofen gab es noch im 19. Jahrhundert einen „Altriper Weg“, der zum westlichen Ufer des Neuhofener Altrheins führte. Mit einem Fährkahn war ein Übersetzen zum Seckenheimer Ried, dem heutigen Naherholungsgebiet um die „Blaue Adria“, möglich.
In neuerer Zeit hat die lothringische Gemeinde Petit Rederching, die mit Altrip verschwistert ist, eine „Rue d‘Altrip“ eingeweiht und auch die große Kreisstadt Hockenheim weist eine Altriper Straße in ihrem Industriegebiet Talhaus auf. Der Vorschlag dieser „Altriper Straße“ stammt vom damaligen Bürgermeister Gustav Schrank aus dem Jahr 2000. Die Straße ist zirka 125 Meter lang.
In Altrip gibt es zwar die Gewannen „Neuhofer Blas“ und „Seckenheimer Schleim“, doch hat dies nichts mit einem freundlichen Bedenken dieser Orte zu tun, sondern ist lediglich eine katastermäßige Bezeichnung, die noch in der heutigen Zeit auf die frühere gebietsmäßige Zugehörigkeit verweist.
Die Altriper haben dafür aber ihre frühere „Regierungshauptstadt“ gleich doppelt geehrt. Neben einem Speyerer Weg, der heutigen Speyerer Straße, gab es gar noch den Speyerer Platz, der heute jedoch Karl-Marx-Platz heißt.