LANDESAUSSTELLUNG
GURS 1940
Die Deportation und Ermordung von
südwestdeutschen Jüdinnen und Juden
2. - 31. Oktober 2021
Am 22. und 23. Oktober 1940 wurden Tausende Jüdinnen und Juden aus Baden und der Saarpfalz in den unbesetzten Teil Frankreichs deportiert. Offizielle Quellen sprechen von 6.504 Menschen. Die Zahl lag sicherlich höher. Dies war eine der ersten organisierten Verschleppungen von jüdischen Deutschen aus ihrer Heimat, initiiert von den regionalen nationalsozialistischen Verantwortlichen, den Gauleitern.
Erst ein Jahr später begannen die systematischen Deportationen aus dem gesamten Deutschen Reich in den Osten. Die französischen Behörden leiteten die Transporte in das Lager Gurs, am Fuße der Pyrenäen. Einigen der Deportierten gelang von dort die Flucht, mehr als tausend starben in den kommenden Jahren aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen. Zwischen 1942 und 1944 organisierten SS und Polizei die Deportation der Internierten nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor, wo fast alle ermordet wurden.
An diese Verbrechen und ihre Nachgeschichte erinnert diese Ausstellung. Sie bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täter*innen, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und Frankreich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick.
2. - 31. Oktober 2021
geöffnet
Samstag und Sonntag
14 - 19 Uhr
Bürgerhaus Alta Ripa
Ludwigstraße. 42, 67122 Altrip
Der Eintritt ist frei
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Sie ist in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Kooperation mit vielen Partner*innen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich sowie dem Auswärtigen Amt entstanden.
Ausstellungsübersicht Bürgerhaus Alta Ripa
Die Ausstellung besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil (gelbe Tafeln 1-28), kuratiert von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin wird die Deportation und das Lagersystem im Allgemeinen beleuchtet. Der zweite Teil der Ausstellung (grüne Tafeln 29-37), kuratiert vom Bezirksverband Pfalz, legt seinen Schwerpunkt auf die Pfalz und der dritte Teil (rosa Tafeln 38-43), kuratiert von der Ortsgemeinde Altrip, zeigt den Lebens- und Leidensweg der Familie Marx. (Die Ausstellung ist in deutscher und französischer Sprache.)
Für Schulklassen und Gruppen bieten wir geführte Ausstellungsrundgänge nach individueller Vereinbarung an. Zur Terminvereinbarung setzen Sie sich bitte mit Herrn Eitl unter 06236/4182-925 in Verbindung.
Bitte beachten Sie die zum Ausstellungszeitpunkt gültigen Corona Verordnungen und halten Sie eine FFP2 Maske, sowie einen Nachweis über die vollständige Impfung oder ersatzweise das Ergebnis eines aktuellen Antigen Schnelltest bereit.
Wir danken:
Bezirksverband Pfalz, Kaiserslautern
Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Generallandesarchiv Karlsruhe
Landesarchiv Speyer
MARCHIVUM, Archiv der Stadt Mannheim
Staatsarchiv Freiburg
Archiv der Ortsgemeinde Altrip
Heimat- und Geschichtsverein Altrip e.V.
Frau Doris Marx, San Leandro, USA
Die Inhalte der Ausstellung sind auch digital verfügbar: