Am Abend des 4. Oktober 1967 schlug in Altrip ein Feuerteufel zum vierten Male zu. Die Fachwerkscheune der protestantischen Kirchengemeinde, in der wegen einer Kirchenrenovierung die Kirchenbänke lagerten, brannte nieder. Den Brandstifter hat man nie ausfindig machen können.
Der "Generalanzeiger Ludwigshafen" schrieb dazu in seiner Samstagsausgabe am 7. Oktober 1967 Folgendes:
Wütet in Altrip ein "Feuerteufel”?
Die Reihe der Scheunenbrände reißt in der Gemeinde Altrip nicht ab. Es wird jetzt auch schon von einem Brandstifter gesprochen. Eine Selbstentzündung ist jedenfalls im letzten Falle zumindest sehr unwahrscheinlich. Nach nunmehr drei Scheunenbränden hat wieder einmal der "Feuerteufel" zugeschlagen. Die Scheune der protestantischen Kirchengemeinde Altrip, die genau zwischen Pfarrhaus und der Kirche lag, brannte In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag bis auf die Grundmauern nieder.
Das in ihr gelagerte Heu und Stroh sowie zwölf Kirchenbänke wurden ein Opfer der Flammen. Die Kirchenbänke lagerten in der Scheune, weil z.Z. die protestantische Kirche vollständig neu renoviert wird.
Der Brand wurde gegen 22.25 Uhr bemerkt. Fünf Minuten nach dem Feueralarm war die Feuerwehr mit dem Tanklöschfahrzeug und dem Tragspritzenfahrzeug an der Brandstelle. Die Scheune brannte bereits in ihrer vollen Ausdehnung. Der starke Funkenflug bedeutete eine unmittelbare Gefahr für die in der Nähe liegende Tankstelle und Schreinerei.
Sofort wurden daher die Schnellangriffseinrichtung in Stellung gebracht und drei C -Leitungen verlegt. Nachdem die Wasserversorgung vom Hydranten her sichergestellt war, wurden noch drei weitere C-Leitungen zum Einsatz gebracht. Kurz darauf mußten sämtliche Angriffstrupps wegen der starken Rauchentwicklung etwas zurückgezogen werden und konnten erst mit Rauchschutzmasken die Bekämpfung des Scheunenbrandes in vollem Umfang wieder aufnehmen.
Ein Feuerwehrmann mußte wegen Rauchvergiftung ärztlich behandelt werden. Bei der anschließenden Besichtigung der Brandstelle wurde der stellvertretende Wehrführer G. Karl von dem einstürzenden Giebel getroffen, jedoch nicht verletzt.
Bereits um 22.55 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Ein parkendes Kleinauto vor der Scheune war durch herabfallende Ziegel beschädigt worden. Um 23.30 Uhr konnte "Feuer aus" gemeldet werden. Vier Mann Brandwache blieben zurück.
Am nächsten Morgen mußten immer wieder auftretende Schwelbrände, die sich unter dem Heu und Stroh gebildet hatten, bekämpft werden. Die Balken des Fachwerkbaues schwelten von innen nach außen. Da Einsturzgefahr bestand, wurde die Scheune durch den gemeindlichen Unimog eingerissen. Da die Rauchentwicklung immer noch nicht aufgehört hatte, wurden von einem herangeholten Bagger die verkohlten Balken beiseite geräumt, das Heu und Stroh auseinandergezogen und mit drei C -Rohren abgelöscht.
Gegen 17. 00 Uhr war dann das Feuer endgültig aus, und die Feuerwehrleute konnten mit ihren Fahrzeugen abrücken. Im Einsatz waren ein Tanklöschfahrzeug, ein Tragspritzenfahrzeug, sechs B-Leitungen, elf C-Leitungen und sieben C -Strahlrohre. Der Schaden dürfte sich auf etwa 40 000 Mark belaufen. Bemerkenswert ist die Unterstützung der Feuerwehr durch die Bevölkerung, die sie mit wärmenden Getränken und belegten Broten versorgte. Zu erwähnen ist das Café-Restaurant "Pfälzer Hof", das den Feuerwehrleuten, die Nachtwache hatten, am nächsten Morgen ein reichhaltiges Frühstück bereitete.