1959 begann die Motorisierung
Die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges und einer weiteren Tragkraftspritze erfolgte im Jahre 1959. Am 6. Februar 1959 konnten die Feuerwehrmänner Hermann Baumann und Willi Krieger dieses erste eigene Feuerwehrfahrzeug bei der Feuerwehrgerätefabrik Balcke in Frankenthal abholen. Die Feuerwehr beteiligte sich fast immer bei den Kreisfeuerwehrwettkämpfen, war einige Male Kreissieger und konnte 1964 bei den Landesfeuerwehrwettkämpfen in Koblenz einen 6. Platz belegen.
Mit dem Kauf eines Tanklöschfahrzeuges und der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses legte man 1966 den Grundstein für eine neuzeitliche, schlagkräftige Brandbekämpfung. Nach dem Kauf weiterer Fahrzeuge und Geräte (Schlauchwagen, Schlauchboot, TSF) war im Jahre 1972 eine zweite Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses notwendig. Fünf Jahre später mussten noch zwei Großgaragen im Hof der Maxschule aufgestellt und das alte Feuerwehrgerätehaus neben dem Kirchturm wieder hergerichtet werden.
Die Feuerwehr erhielt 1980 eine Anhängeleiter (AL 18), der Fuhrpark wurde im Jahre 1981 durch ein Geländefahrzeug (Range Rover) ergänzt, das die Feuerwehr selbst zu einem Vorausrüstwagen mit Rettungschere ausbaute. Im Jahre 1982 wurde ein weiteres Tanklöschfahrzeug angeschafft, da das alte Fahrzeug, inzwischen 16 Jahre alt, erhebliche Mängel aufwies. Die Feuerwehr erhielt außerdem vom Land Rheinland-Pfalz im Jahre 1983 ein Mehrzweckboot mit Außenbordmotor.
Die Fahrzeuge und Geräte waren in mehreren Gebäuden im ganzen Ort untergebracht und zwar im Feuerwehrgerätehaus im Hof des Rathauses, in zwei Garagen nebenan im Hof der Maxschule, im alten Spritzenhaus neben dem Kirchturm und die Anhängeleiter in der Festhalle im Waldpark. So mussten bei entsprechenden Einsätzen zuerst die Fahrzeuge im Feuerwehrgerätehaus ausrücken und je nach Art des Einsatzes entweder im alten Spritzenhaus das Boot oder von der Festhalle die Anhängeleiter geholt werden.
Ein eigenes Haus für die Freiwillige Feuerwehr
So ist es nicht verwunderlich, dass der Gemeinderat im Jahre 1983 beschloss, im Neubaugebiet an der Moltkestraße ein neues Feuerwehrhaus zu errichten. Die Planung wurde dann 1984 vergeben und dem Bauvorhaben im Jahre 1985 zugestimmt. Die Bauausführung lag bei der Firma Hering SF-Bau aus Burbach. Mit dem Bau wurde im Januar 1986 begonnen und noch vor Weihnachten des gleichen Jahres konnte die Feuerwehr umziehen. Die eigentliche Einweihung des Feuerwehrhauses erfolgte dann am 17.Januar 1987. Die Baukosten beliefen sich auf 2,059 Mio. DM. Die Finanzierung erfolgte durch das Land Rheinland-Pfalz, den Landkreis Ludwigshafen am Rhein und der Bayerischen Versicherungskammer München. Ca. 60 % der Gesamtkosten wurden aus Haushaltsmitteln der Gemeinde aufgebracht.
Das Feuerwehrhaus besteht aus sieben Einstellplätzen, einer Werkstatt, zwei Lagerräumen, einer Schlauchwaschanlage, der Einsatzzentrale, einem Bereitschaftsraum, einem Schulungsraum, einem Wasch- und Umkleideraum, dem Batterieraum, dem Atemschutzraum, einem Raum für den Wehrleiter und einer Küche. Im ersten Obergeschoß wurde eine Wohnung vorgesehen.
Eine Feuerwehr-Flußfähre kommt zum Fahrzeugpark
Vom Land Rheinland-Pfalz erhielt die Freiwillige Feuerwehr im September 1987 eine Flußfähre mit einer Tragfähigkeit von 120 Tonnen. In den folgenden zwei Jahren wurde diese Flußfähre durch das Land zu einem Feuerwehrmehrzweckboot umgebaut. Es dient dem Katastrophenschutz auf dem Rhein, auf der Strecke von Speyer bis Worms und ist ausgerüstet mit einem 32 kVA Notstromaggregat, einer TS 8/8 mit diversem Schlauchmaterial, Tauchpumpen verschiedener Größen und den notwendigen Funkgeräten. Zwei Wasserwerfer befinden sich neben dem Steuerstand. Im Bedarfsfall können auch Fahrzeuge (TLF oder RW) aufgenommen werden. Zwei Feuerwehrmänner haben das Feuerlöschbootpatent für die Strecke von Germersheim bis Worms und drei sind Inhaber des Patentes von Germersheim bis Wiesbaden.
Die Geräte und Ausrüstungsgegenstände der Freiwilligen Feuerwehr werden laufend ergänzt bzw. erneuert. So erhielt die Feuerwehr im Jahr 2001 ein TSF-W, ein LF 8 und einen Einsatzleitwagen.
Die Freiwillige Feuerwehr unter der Leitung des Wehrleiters Klaus Orth besteht z.Zt. aus 45 Feuerwehrmännern und wird jährlich zu ca. 50 Einsätzen gerufen, wobei die Mehrzahl der Einsätze Hilfeleistungen sind. Alle Feuerwehrmänner haben Rufmelder zur stillen Alarmierung.
Im Jahr ihres 125-jährigen Jubiläums hat die Freiwillige Feuerwehr folgenden Fahrzeugbestand:
- 1 Tanklöschfahrzeug (TLF 16),
- 1 Tanklöschfahrzeug mit Notstromaggregat (TLF 16),
- 1 Tragkraftspritzenfahrzeug W mit Tragkraftspritze (TSF-W),
- 1 Löschwagen 8 mit Hochdruckspritze (LF 8),
- 1 Schlauchwagen mit 1000 m B-Schlauch (SW 1000),
- 1 Einsatzleitwagen (ELW),
- 1 Mannschaftstransportwagen (MTW),
- 1 Anhängeleiter (AL 18),
- 1 Feuerwehrmehrzweckfähre (120 t), RPL 7,
- 1 Mehrzweckboot mit Außenbordmotor auf Anhänger (MZB),
- 1 Schlauchboot mit Außenbordmotor auf Anhänger (RTB),
- 1 kleines Schlauchboot ohne Motor und
- 2 PKW-Anhänger.
Die Feuerlöschfahrzeuge sind mit Funk (2m und 4m) ausgerüstet.
Darüberhinaus ist die Feuerwehr auch für die Deichsicherheit bei Hochwasser zuständig. Hierfür wurde sie speziell von der Deichmeisterei Speyer ausgebildet. Bei einem steigenden Rheinwasserstand von 8,00 m am Pegel Altrip werden die um Altrip liegenden 6 km Deiche von den Feuerwehrmännern in stündlichem Turnus abgegangen. Dabei wird geprüft, ob sich Wasser durch den Deich drückt.
Neben der Ausbildung, den Übungen und Einsätzen kommt auch der gesellige Teil nicht zu kurz. So veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr seit über 25 Jahren an Pfingsten einen „Tag der offenen Tür" und im Winter eines jeden Jahres ein Schlachtfest, zu dem auch die Gönner der Feuerwehr eingeladen werden. Darüber hinaus ist jeden Donnerstagabend Arbeitseinsatz zur Unterhaltung und Pflege des Feuerwehrhauses, der Fahrzeuge und Geräte, und jeden Freitag trifft man sich zum Stammtisch im Bereitschaftsraum.
Die Kommandanten und Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Altrip:
Vor 1880 -- Jakob Schneider X.
1880 -- Jakob Hofacker II.
1881 -- Jakob Schneider X.
1890 -- Jakob Hofacker
1891 bis 1905 -- Ignatz Baumann
1905 bis 1906 -- Konrad Schweikert
1906 bis 1910 -- Valentin Schweikert
1910 bis 1914 -- Karl August Schneider
1914 bis 1919 -- Ignatz Baumann (Kriesgsfeuerwehr)
1919 -- Karl August Schneider (23.3.-27.4. „plötzlich nach Mannheim übergesiedelt")
1919 -- Johann Heinrich Hauk (27.4. bis 25.5. bis zur Jahreshauptversammlung)
1919 bis 1920 -- Ludwig Wüst (25.5.1919 – 13.5.1920)
1920 bis 1942 -- Karl August Schneider (wieder in Altrip zugezogen)
1942 bis 1950 -- Ferdinand Jacob
1950 bis 1969 -- Georg Baumann
1969 bis 1996 -- Gerhard Karl
1996 bis heute -- Klaus Orth