Speisen bei den Römern

Die Etrusker waren weithin für ihren Tafelluxus bekannt. Der Speisezettel der Römer aus der Frühzeit ist kaum bekannt, er scheint aber sehr karg gewesen zu sein.

Obwohl auch sie schon früh von den Griechen das Gelage übernommen hatten, saß man in den Randgebieten des Römischen Reiches und in Kneipen weiterhin zu Tisch. In römischer Zeit fanden Trinkgelage ohne Maß statt, der ursprüngliche sittlich-moralische Anspruch ging gänzlich verloren.

Vom 2. zum 1. Jh. v. Chr. zog in den Kreisen der Oberschicht durch den Kontakt zur hellenistischen Welt ein exquisiter Tafelluxus ein, und von dieser Zeit an wissen wir auch von professionellen Köchen in Rom.

Das berühmte "Gastmahl des Trimalchio" von Petron ist wohl als Übertreibung zu verstehen, als charakteristisch können aber das Auftragen großer gebratener und noch unzerlegter Tiere, das Überraschen der Gäste durch unerwartete Füllungen, ein effektvolles Dekorieren und Kostümierung der Dienerschaft gelten.

Bei aller Schwelgerei fehlten indes "Luxusrestaurants":

  • Die Reichen aßen zuhause, wenn auch die Küchen nicht hinreichend gut ausgestattet waren.
  • Die Armen, die in den engen Mietskasernen mit keiner oder geringer Kochgelegenheit (Abb. 1) wohnten, aßen zumeist in Gaststätten, Kneipen und Garküchen auf der Straße (Abb. 2).

Für Soldaten wurde die Essensration übrigens roh ausgegeben, sie kochten dann selbst in Zelt- oder Stubengemeinschaften. Hierfür mussten auch stets Handmühlen zum Getreidemahlen mitgeführt werden (Abb 3).

Abb. 1: Mobile Kochstelle aus Pompeji für die weniger BegütertenAbb. 2: Blick in ein Thermopolion in der Via dell'Abbondanza in Pompeji Abb. 3: Diese steinerne Handmühle gehörte einem Soldaten, der im Legionslager Haltern zur Zeit des Augustus stationiert war.

Bei den Römern war Fisch extrem beliebt selbst Fangverbote wegen Leerfischung sind überliefert. Die Römer hatten geradezu eine Manie für Fische entwickelt (Abb. 4), besonders beliebt waren u.a. Muräne und Seebarbe. Zahlreiche Konserven mit Fisch, wie eingesalzene Makrelen aus Spanien (Abb. 5), versorgten jede Ecke des Römischen Reiches mit Spezialitäten der verschiedenen Regionen.

Abb. 4: Auf diesem Mosaik sind die bei den Römern so beliebten Fische dargestelltAbb. 5: Lagerung: Gemauerte Fischbassins einer Fischfabrik in Tróia, Portugal

Abb. 6: Diese konservierten Feigensamen, Olivensteine, Pfefferkörner, Koriander, Weintraubenkerne und Apfelkerne wurden aus den Fäkaliengruben des Legionslagers Oberaden in Nordrhein-Westfalen geborgen. Außer den Äpfeln und dem Koriander ist alles importiert.

 

Eingeführt wurden Pfirsiche, Aprikosen und Süßkirschen sowie Gewürze wie Pfeffer, Zimt, Ingwer und Kardamom. 

Im 2. Jh. n.Chr. ist ein Rückgang der eigenen landwirtschaftlichen Produktion festzustellen, stattdessen wurde alles aus den Provinzen importiert (Abb. 6). 

Auch die Weine stammten aus aller Welt. Ebenso wie den Griechen war ihnen Bier bekannt, diente aber v.a. als Heilmittel. 

An Fleisch gab es Gänse, Hühner, Enten, Tauben und Pfauen, dazu eine ausgesprochene Vielfalt an Käse und jegliches aus dem eigenen Gartenbau. Besonders zahlreich und beliebt waren Kohlsorten.

Es fehlten jedoch die heute mit der Mittelmeerwelt eng assoziierten Nudeln, Auberginen, Tomaten, Paprika, Peperoni, Mais, Zitronen, Apfelsinen und Pampelmusen, ebenso Kaffee, Schwarzer Tee und Branntwein.

 

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